Furchtbar stolz

50 Jahre Evangelischer Posaunenchor Poppenlauer

Dem Publikum und Gott zum Gruße: der Bezirksposaunenchor

Poppenlauer, So. 22. September 2013. „Gott loben – das ist unser Amt“: Unter diesem Motto, das einem Gelübde, ja einer Verpflichtungserklärung gegenüber dem Himmel gleichkommt, beging der Evangelische Posauenchor Poppenlauer sein 50-jähriges Bestehen. Ein Konzert am Samstagabend setzte den Auftakt, gefolgt von einem Bläserweckruf am Sonntagmorgen und dem Festgottesdienst in der Poppenläurer Kirche.

Am Nachmittag vereinten sich die Bläserinnen und Bläser mit dem Bezirksposaunenchor des Dekanates Schweinfurt und gaben – nun über 40-köpfig – ein Tutti-Open-Air-Konzert unter der Gesamtleitung von Wolfhart Berger, dem langjährigen Bläsermotivator des Dekanates. Nicht nur aus Schweinfurt, Niederwerrn, Euerbach-Obbach und Schonungen waren Chorgruppen gekommen, sondern auch aus Zeilitzheim, wo man nächstes Jahr gar das 100-jährige Bestehen feiern wird. Dank ihrer neuen, leuchtend grünen T-Shirts mit dem Aufdruck „50 Jahre Evangelischer Posaunenchor“ konnte man aber die Poppenläurer leicht identifizieren.

Sicherheitshalber war auf dem Gemeinderasen neben der Kirche ein Zelt errichtet worden, aber der Himmel machte den Jubilaren keinen Strich durch die Rechnung, und das aus nah und fern gekommene Publikum dankte es ihnen gebührend. „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“, „Meine Zeit steht in deinen Händen“ und viele andere Kirchenlieder wurden, teils im Medley und neu arrangiert, gespielt. Aber der Gesamtchor unterstrich sein Können auch mit Spirituals wie „Michael, row the boat ashore“ und „Swing low, sweet chariot“. Dazwischen standen Auftritte der Einzelchöre mit ihrem je besonderen Repertoire. So wagte sich die Posaunengruppe Maßbach-Volkershausen mit Verdis Gefangenenchor gar an die Grand Opera.

Poppenlauers Pfarrer Dr. Wolfgang Weich, selbst begnadeter (Tuba-)Bläser und seit 11 Jahren Chormitglied, moderierte den kurzweiligen Nachmittag. Assistiert durch seinen neuen Kollegen Pfarrer Stefan Bonawitz aus Maßbach und Dekan Oliver Bruckmann – beiden wurde ein Geburtstagsständchen überbracht! -, ehrte Weich in den Spielpausen immer wieder Einzelne per Urkunde unter großem Applaus, angefangen von der einjährigen Mitgliedschaft, über die Rafael Weich berechtigt stolz sein darf, bis hin zur Zugehörigkeit seit der ersten Stunde: So konnte Brigitte Bieber auf 50 Jahre zurückblicken und ist ihrerseits seit Jahrzehnten in der Jungbläserausbildung, sprich Nachwuchsförderung, tätig. 45 Jahre ist Rainer Müller dabei, der seit zwei Jahrzehnten die Gesamtchorleitung innehat. Offenbar besitzt auch er großes Motivationstalent, denn während andere Chöre einem Schrumpfungsprozess unterliegen, wächst sein Chor weiter. Davon zeugen auffällig viele junge Spieler, aber ebenso die Blechbläserinnen.

Zum Festtag gekommen war auch Bezirksposaunenchorobfrau Marion Beck-Winkler/Obereisenheim, die lobende Worte fand: „Ihr Poppenläurer könnt furchtbar stolz auf euren Chor sein!“ Eine Dankesurkunde galt natürlich dem Posaunenchor insgesamt, unterzeichnet von Landesobmann Pfarrer Matthias Cunradi, der seit Mai 2013 dem Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern e.V. (VEP) vorsteht. Dieser Vereinigung  gehören übrigens 18.000 Bläserinnen und Bläser von ca. 900 Posaunenchören an. Cunradi wünschte dem Chor schriftlich, weiterhin „ein treuer Helfer innerhalb der christlichen Gemeinde“ zu sein. Auch dies darf als Selbstverpflichtung und Gelübde verstanden werden.

Mit „We’re on our way“ und “Friede mit euch” endete das Chorfest, aber noch lange nicht der gemütliche Teil.