Konzerte in St. Salvator

„Freuet euch allezeit!“


Schweinfurt, 25. Juli 2010. Ist dies in einer Zeit, wo Hunderttausende zu Events strömen, um „Freude“ zu haben, nicht eine überflüssige Aufforderung? Die „Welt“ bietet viele Gelegenheiten, doch wie lange und wie tief reicht diese Freude? Der Chor von St. Salvator und Gut Deutschhof gab in dem Lied, das dem Konzert am Sonntag, dem 25. Juli, als Motto diente, die Antwort:

Freut euch in dem Herrn! „Zeigt allen Gottes Freundlichkeit, hüllt euch in Gottes Frieden ein – dann könnt ihr ganz geborgen sein“ waren die Kernaussagen der schwungvoll vorgetragenen, modernen Chorsätze von Klaus Heinzmann. Doch auch wohl vertraute Sätze wie „Du, meine Seele singe“ oder „Nun ruhen alle Wälder“ wurden vom inzwischen auf fast 30 Personen angewachsenen, von Petra Hurth gut geschulten Chor überzeugend und stimmgewaltig vorgetragen.
Zu Beginn stimmte Dr. Michael Gosdin die zahlreichen Besucher  mit der Fantasie c-Moll BWV 537 von J. S. Bach ein. Auch in der noch anspruchsvolleren Fantasie in g-Moll BWV 542 fiel die durchsichtige Registrierung und deutliche Phrasierung angenehm auf. Hier durfte die alte „Orgeldame“ zeigen, was noch in ihr steckt.
Gewohnt souverän, mit weicher Stimme und Hingabe, sang Heike Bauer zwei englische Lieder aus dem „Zauberer von Oz“. Ein Glücksgriff waren die „Pfifferlinge“, ein Flötenquartett der Musikschule (Einstudierung Ulrike Wächtler). Ihre erfrischenden, mit jugendlichem Elan, großer Tonreinheit und genauem Rhythmus (ohne Dirigentin!) vorgetragenen klassischen und modernen Stücke forderten die Zuhörer immer wieder zu spontanem Applaus heraus. Dank gebührt Charlotte Gunreben, Annette Brill, Isabel Schmitt und Anna-Lena Hoff.
Mit der Chorzugabe „Möge die Strasse uns zusammen führen“, dem „Irischen Segen“, wurden die Besucher an die „Raupe“ entlassen, wo man bei einem Glas Sekt das Konzert stimmungsvoll ausklingen ließ. Und wer es versäumt hat, kann es (diesmal mit den „Kammerolls aus  Gochsheim) am 1. August um 17 Uhr im Gut Deutschhof  bei freiem Eintritt noch einmal genießen.
Dies war das letzte Konzert in der St. Salvatorkirche vor ihrer Innenrenovierung. Ab 26. Juli ist sie für zirka 3 Monate geschlossen.
Text: Günter Nürnberger
Fotos: Christa Weinzierl

   
 Der Chor von St. Salvator und Gut Deutschhof mit Leiterin Petra Hurth                            Sopranistin Heike Bauer
   
                             Flötenquartett "Die Pfifferlinge"                               Stelldichein danach an der "Raupe"


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"Alles jauchzet, alles lacht"

 

Schweinfurt, 13. Juni 2010. Ein stimmungsvolles Konzert bot die St. Salvatorkirche im Zürch all denen an, die das Bedürfnis hatten, die „Seele baumeln zu lassen“. Und es waren viele gekommen – trotz diverser Sportveranstaltungen. Sicher auch deshalb, weil die Veranstalter am beispielgebenden Konzept festhielten, keinen Eintritt zu erheben, um damit auch weniger Bemittelten eine erholsame Stunde zu schenken.
Dies ist natürlich nur möglich, wenn sich die Mitwirkenden mit dem „Brot des Künstlers“ begnügen. Wozu die Einnahmen dringend  gebraucht werden, stand den Konzertbesuchern ständig vor Augen, geht es doch um die geplante Innensanierung der Kirche.
Mit Sabine Zimmermann, Sopran, und Dr. Eva Meidel, Querflöte, waren zwei professionelle Künstlerinnen engagiert worden. Sie zogen die Zuhörer vom ersten Ton an in ihren Bann und zauberten wieder die für St. Salvator so typische wohltuende, intime Stimmung in die altehrwürdige Kirche. Sabine Zimmermann ist gesegnet mit einer klaren, reinen, ausdrucksstarken, in höchste Höhen reichenden Stimme, gepaart mit einem Gesichtsausdruck, dessen Wirkung man sich nicht entziehen kann. Dr. Eva Meidel überzeugte mit ihrem facettenreichen Spiel, das besonders im Solopart auf wunderbare Weise zur Geltung kam. Angelika Eimer, die Mutter der Sopranistin, sprach – wohl artikuliert – ausgesuchte, verbindende Texte, und Gerhard Kelber fügte sich auf angenehme Weise mit seinem Cello in die Gruppe ein. Bleibt noch – last not least – Petra Hurth, die Organistin an St. Salvator, zu nennen, die mit ihrem einfühlsamen, unaufdringlichen Spiel wesentlich zum Erfolg dieses Konzertes beitrug. Dass es die Besucher in Bann zog und begeisterte, war zu erkennen am spontanen Applaus, der am Ende noch eine Zugabe erwirkte.
Mit einem Konzert am Sonntag, dem 25. Juli, um 17.00 Uhr geht es weiter in St. Salvator.

Text: Günter Nürnberger
Foto: Christa Weinzierl