Zwei Neue im Dekanat

Vikarin Bachmann und Vikar Frenz

"Wer unter euch groß sein will, der sei aller Diener": Vikar Thomas Frenz beherzigte Jesu Wort gleich an seinem ersten Arbeitstag

Schweinfurt. März 2015. Zwei neue Vikare seit dem 1. März im Dekanat Schweinfurt: Daniela Bachmann ist St. Lukas zugeteilt und "lernt" bei Pfarrerin Christiana von Rotenhan. Thomas Frenz wird von Pfarrerin Christhild Grafe an der Kreuzkirche in Oberndorf "betreut". Vikarin Bachmann wurde im Gottesdienst am Weltfrauentag, dem 6. März, und Vikar Frenz am Sonntag Okuli, dem 8. März 2015, offiziell von ihrer bzw. seiner Mentorin eingeführt.

1. Hier der Pressebericht zur Einführung von Vikarin Bachmann:

Dass am Tag der Einführung der neuen Vikarin in Sankt Lukas Weltfrauentag war – ein Zufall. Und dennoch Anlass für Pfarrerin Christiana-Barbara von Rotenhan, im Gottesdienst darauf aufmerksam zu machen, dass erst seit 1975 Frauen als evangelische Pfarrerinnen in Bayern zugelassen sind. Dass das ganz normal ist, damit ist hingegen die neue Vikarin Daniela Bachmann aufgewachsen. Die 28-jährige Theologie-Studentin wurde während des Gottesdienstes von Pfarrerin Rotenhan feierlich in ihr neues Amt als Pfarrersanwärterin eingeführt.

Bachmann stellte sich der Gemeinde, in der sie die nächsten zweieinhalb Jahre verbringen wird, selbst in einigen Worten vor. „Ich habe jetzt schon oft gehört: ,Daniela, das ist leicht zu merken‘“, erzählte Bachmann – ihre Vorgängerin Daniela Schmid trägt den gleichen Vornamen.

Bachmann hat schon in Erlangen und Straßburg studiert, das erste theologische Examen hat sie den Voraussetzungen für ein Vikariat gemäß in der Tasche. Die 28-Jährige kennt die Region: Sie ist in Würzburg geboren und in der Rhön aufgewachsen. „Ich freue mich, dass ich hier sein darf“, sagte sie.

Pfarrerin Rotenhan verlas, wozu sich die junge Frau nun verpflichtet hat. Natürlich versprach Bachmann, die ihr übertragenen Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. Auch das Versprechen, das Beichtgeheimnis zu wahren, wurde Bachmann vor der versammelten Gemeinde abgenommen. Und weil das Amt des Seelsorgers nicht irgendein Job ist: „Ich will ein Leben führen, das von meiner Verbindung zu Jesus Christus Zeugnis gibt."

An Bachmann gerichtet sagte Rotenhan zuvor, dass die neue Vikarin nun die Möglichkeit bekomme, von Gott Erfahrenes weiterzugeben. „Auch das, woran sie zweifeln.“ Die Verkündigung ist Teil der Aufgaben einer Vikarin. Schon am Montag geht es für Bachmann für zwei Wochen ins Predigerseminar. Pfarrerin Rotenhan bat die Gemeinde, Bachmann eine gute Gemeinde zu sein.

Zum Einführungsgottesdienst gekommen waren außerdem einige Freunde und Familie von Daniela Bachmann. „Um mich in diesen neuen Lebensabschnitt zu begleiten“, so Bachmann. Passend dazu sang die Gemeinde dann ein Lied, das sich die frisch gebackene Vikarin zuvor gewünscht hatte: „Vertraut den neuen Wegen".

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 9. März 2015, S. 27)

2. Und hier die Selbstvorstellung von Vikar Thomas Frenz:

"Ich bin 29 Jahre alt und seit dem 1. März Vikar in der Gemeinde der Kreuzkirche in Schweinfurt-Oberndorf. Geboren und aufgewachsen bin ich im mittelfränkischen Nürnberg. Mein Theologiestudium habe ich in Erlangen, Berlin und New York verbracht. Während der Studienzeit war ich mit der Kirche vor allem über karitative und soziale Zwecke verbunden: durch die Mitarbeit bei der Erlanger und Berliner Tafel, durch das Engagement in einem Obdachlosen-Verein in New York oder durch die Mitarbeit in der Suppenküche der St. Thomas-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg.

Theologisch begleitete mich in meinem Studium immer die Frage "Wie sieht Christsein in der heutigen, modernen Welt aus?" Mein besonderes Interesse an dem Thema Kirche und Arbeitswelt führte mich schließlich in das Vikariat an einem der größten Wirtschaftsstandorte Bayerns - nach Schweinfurt.

Das Vikariat dient der Einübung in den Dienst des Prfarrers oder der Pfarrerin und dauert zweieinhalb Jahre. Ich freue mich auf diese Zeit in der Gemeinde der Kreuzkirche in Oberndorf und hoffe meinen Beitrag leisten zu können für ein gutes, vielfältiges und reiches Gemeindeleben.

Den Festgottesdienst zum 75. Jubiläum des Neubaus der Kreuzkirche habe ich an meinem ersten Tag als Vikar bereits miterleben dürfen. Für die herzliche Aufnahme an diesem Tag und in meiner ersten Woche, liebe Gemeinde, möchte ich mich auch auf diesem Wege noch einmal sehr bei Ihnen bedanken. Während ich mich nun Schritt für Schritt an den Beruf des Pfarrers herantaste, bitte ich Sie um Ihren Zuspruch - gegebenenfalls auch um Ihre Nachsicht -, vor allem aber um Ihre Unterstützung in den kommenden zweieinhalb Jahren.

(aus: Monatsgruß der evang. lutherischen Gemeinde Kreuzkirche Schweinfurt-Oberndorf, April-Mai 2015, S. 13)

Fotos: Bergler