PRESSESCHAU: Jürg Diegritz gestorben

Erinnerung an Militärdekan Jürg Diegritz

Schweinfurt, 27. Jan. 2017. [...] Am 24. Januar ist der frühere Militärdekan und Kirchenrat Jürg Diegritz im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Gemeinde St. Lukas war Diegritz seit seinem Wechsel in den Ruhestand, 1994, eng verbunden. Von wirklichem Ruhestand konnte jedoch kaum die Rede sein. Regelmäßig hielt er dort und in Nachbargemeinden Gottesdienste, leitete einen monatlichen Bibelkreis, in dem über aktuelle, auch politische Themen diskutiert wurden. Er hielt Vorträge und er organisierte zusammen mit seiner Frau Elsbeth bis 2007 Gemeindereisen nach Israel, Syrien und Jordanien.

Geboren wurde Jürg Diegritz in Burgsinn, wo sein Vater Pfarrer war. Im Pfarrhaus fand er ersten Kontakt zur Literatur, die ihn zeitlebens begleiten sollte. Jürg Diegritz erlebte die letzten beiden Kriegsjahre als Luftwaffenhelfer in Schweinfurt. Nach dem Theologiestudium in Erlangen und der Ordination 1953 in Passau kam er 1957 als Gemeindepfarrer nach Colmberg bei Ansbach. 1965 wechselte er in die Militärseelsorge und wurde 1983 Wehrbereichsdekan in München, verantwortlich für 32 Militärpfarrer. Dabei ging er neue Wege und initiierte beispielsweise Begegnungen zwischen Militärseelsorgern und Beratern für Kriegsdienstverweigerer. Sein Wirken wurde öffentlich gewürdigt: 1988 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Die Landeskirche zeichnete ihn mit der Ernennung zum Kirchenrat aus.

Am Montag, 30. Jan. 2017, wurde Jürg Diegritz auf dem Deutschfeldfriedhof beigesetzt.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 27.1.2017, S. 28; Text: Karl-Heinz Körblein, Foto: Bergler)