Walfisch ohne Fontäne?

Richtfest für evangelisches Gemeindehaus in Oberndorf

Der Fisch nimmt Form an: Der Gemeindehaus-Rohbau steht

Schweinfurt, 27. September 2011. Ist auch eine Fontäne vorgesehen? Eine berechtigte Frage, die Pfarrerin Christhild Grafe von der Kreuzkirche in Schweinfurt-Oberndorf inzwischen von ihren Gemeindegliedern gestellt bekam. Denn das Gemeindehaus, dessen Rohbau und Dachstuhl nun nach nur eineinhalb Monaten fertig gestellt sind, hat äußerlich die Form eines Fisches, des ältesten christlichen Symbols. Und „ein Wal muss doch atmen“, weiß auch die Pfarrerin, die die „tatkräftigen Handwerker“ lobte und Gott mit dem Psalmwort pries: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen“ (Ps 127,1).

Erst am 6. August dieses Jahres hatte der Spatenstich mit Dekan Oliver Bruckmann stattgefunden. Jetzt feierte man bereits das Richtfest, zu dem neben dem Dekan Kirchenvorstands- und viele Gemeindeglieder gekommen waren. Nachdem die Kinder vom evangelischen Kindergarten ihr ermutigendes „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt“ gesungen hatten, sprach ein Zimmermann auf dem Dach den Richtspruch mit dem Segenswunsch, dass „des Glückes Sonne wärmend scheinen“ möge. Anschließend rief er je ein dreifaches Hoch auf den Bauherrn – die Firma M. Siebenson (Schweinfurt) -, den Architekten Reinhold Jäcklein (Volkach) und die Gesellen aus und wünschte allen, die in diesem Gebäude ein- und ausgehen werden, Gesundheit und Zufriedenheit. Dann zerbrach er traditionell das dazu erhobene Weinglas.

Schweinfurts dritte Bürgermeisterin Kathi Petersen überbrachte die Grüße der Stadt und zitierte ihrerseits ein Bibelwort: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Verzagtheit, sondern der Kraft und der Liebe“ (2. Timotheus 1,7). Von Verzagtheit könne im Blick auf die Kreuzkirchengemeinde wohl kaum die Rede sein. Denn diese habe schon vor zehn Jahren mutig ihr zu großes und unpraktisches Gemeindehaus an der Ernst-Sachs-Straße verkauft, um jetzt endlich ein neues zu bauen. Petersen sprach sogar von einem „Evangelischen Zentrum Oberndorf“, zumal der Kindergarten genau gegenüber und die Kirche in unmittelbarer Nähe liege. Die Besichtigung des Rohbaus und ein zünftiger Richtschmaus, zu dem KV-Vertrauensmann Alfred Kritzner einlud, rundeten die kleine Feier ab. Das Haus dürfte erwartungsgemäß im Frühjahr 2013 seiner Bestimmung übergeben werden.
Vielleicht fällt ja dem Architekten doch noch eine Fontänen-Variante, etwa ein Wasserspiel oder ein kleiner Brunnen im Eingangsbereich, ein.

Kein Richtfest ohne Richtbaum und Richtspruch Einziger musikalischer Beitrag: das Lied der Kindergartenkinder Auch Pfrin. Christhild Grafe fand den richtigen Ton. Hinter ihr: Wolfgang Siebenson von Schweinfurts ältestem und traditionsreichstem Bauunternehmen M. Siebenson  Nur Bürgermeisterin Kathie Petersen sprach diesmal offiziell; hier zusammen mit Dekan Oliver Bruckmann Smalltalk beim Richtschmaus: Pfrin. Grafe und ihr Mann Osorio (r.) mit dem Architekten Reinhold Jäcklein (Mitte)