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Liebe Hörerinnen und Hörer,
in dieser Zeit des Advents finden wir vermehrt auch die sogenannten Boten Gottes, die Engel, in allen Variationen, aus Plastik, aus Ton, als Bild, zum hinhängen, zum aufkleben.
Als einer meiner Enkel noch klein war zeigte er mir freudestrahlend eine Karte. Scheckkartengroß. Darauf war ein Bild von einem Engel zu sehen, sehr kitschig, und dabei stand:
Ich bin dein Schutzengel.
Jetzt habe ich einen Engel, der auf mich aufpasst – meinte der kleine Mann.
Daß diese Karte doch ein Schmarrn sei, ein Unsinn der mehr und mehr um sich greift und wieder einmal eine Art ist, das Schutzbedürfnis einer von Bildern und Eindrücken übersättigten, orientierungslosen Gesellschaft zu befriedigen – wollte ich sagen.
Ich sagte ihm aber, dass er diese Karte gar nicht braucht, aber dass es schön ist, dass sie ihn daran erinnert. Denn sein Schutzengel sei auch ohne diese Karte immer bei ihm und passt auf ihn auf.
Übrigens, das steht auch in der Bibel, bei Matthäus im 18. Kapitel. Jesus sagte: „Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen kleinen verachtet, denn ich sage euch: ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“
Und für die Erwachsenen steht auch was drin, im Psalm 91: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
In diesem Sinne wünsche ich ihnen einen behüteten Tag
Ihr Hans Scholz, Bad Kissingen, Evangelische Kirche