Diese Seite ist veraltet und gehört zu unserer alten Website, die bis 1. Dezember 2012 in Gebrauch war.

Die aktuelle Website des Dekanats Schweinfurt finden Sie unter

www.schweinfurt-evangelisch.de

ARCHIV 2008/I (Jan - Juni)

 

1. Unterfränkischer Kirchentag

2. Studientag für PfarrerInnen mit Prof. Joerns

3. Schweinfurter Spieletage

4. Pfarrer-Familienkonvent

5. Verabschiedung Pfr. Carsten Friedel

6. Jahresempfang bei Dekan Bruckmann

7. Ökumenischer Gottesdienst "Woche für das Leben"

8. KonfiCup 2008

9. Verabschiedung Pfr. Wolfgang Brändlein

10. Fair gehandelter Kaffee und Evang. Jugend

11. Ökumenischer Gottesdienst "90 Jahre Frauenwahlrecht"

12. Ökumenische Pfarrkonferenz

13. Diakoniegespräch 2008

14. ACK-Gottesdienst "100 Jahre Weltgebetswoche"

15. Einführung Pfr. Christian von Rotenhan in Schwebheim

16. Gespräch zwischen Dekan und Pressevertretern

                     

1. Unterfränkischer Kirchentag 2008: Impressionen aus Castell

   
"... Leuchtendes Ährengold. Ich möchte ja so gerne noch schauen,    aber der Wagen, der rollt.“  Bilderbuchkulisse Castell   War nicht zur Besichtigung freigegeben: das Schloss zu Castell
   
Albrecht Fürst zu Castell-Castell war viele Jahre Mitglied der evang. Landessynode Die 7 Dekanate Unterfrankens; rechts rötlich die drei Gastgeber-Dekanate, woher die meisten Kirchentagsteilnehmer kamen (s. die weißen Fähnchen)
   
Landesbischof Dr. Friedrich: Leidenschaftlicher Appell zum Wandel                                  Versammeltes Unterfanken

Castell, 29. Juni 2008. Fränkisches Bilderbuchwetter war zum diesjährigen Kirchentag angesagt. Der (neue) Dekan von Castell, Günther Klöss-Schuster, hieß im Namen seines und der beiden anderen gastgebenden Dekanate Kitzingen und Markt Einersheim das zahlreich ebenso aus den übrigen fünf Dekanaten Unterfrankens (Aschaffenburg, Lohr, Neustadt/Saale, Schweinfurt und Würzburg) herbeigeströmte Publikum „auf diesem wunderbaren Fleckchen Erde“ willkommen. Aus Schweinfurt waren etliche per Bus angereist, was (nicht nur) den Vorteil hatte, dass sie den Wein vom „Fürstlich Castell’schen Domänenamt“ probieren und danach das Glas umsonst mitnehmen konnten. Bereits in der Begrüßung wurde dem Fürstenhaus gedankt, dass es seinen Schlosspark für dieses Großereignis zur Verfügung gestellt hatte. Albrecht Fürst zu Castell-Castell war samt Gattin und Sohn, Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell, höchstpersönlich anwesend.
Von geistlicher Seite nahmen neben den Dekanen und Pfarrern selbstverständlich Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und Regionalbischof Helmut Völkel, beide leider keine Unterfranken, teil. Der Openair-Gottesdienst wurde glanzvoll ausgestaltet durch die Vereinigten Posaunenchöre und Kirchenchöre, durch die Band „Refiners Fire“ und, besonders beeindruckend, durch einen Glaubensrap der jungen Tanzgruppe „dance Et move“.
Der Landesbischof hielt die Festpredigt: Pilgern werde heute als besonders reizvoll empfunden, führte er aus. Da Wallfahrtsziele oft „ein großer Hokuspokus“ seien, gehe es wohl mehr um den Weg selbst und nicht um das Ziel. Das Wort „wandern“ sei praktisch bedeutungsgleich mit „wenden“: Wanderer als Gewendete und Gewandelte!
Damit leitete er geschickt zum Thema des Kirchentages „Kirche im Land – Den Wandel gestalten“ über: Viele Kirchengemeinden seien heute vom Wandel betroffen: Die Versorgung durch einen eigenen Pfarrer bzw. eine Pfarrerin könne nicht mehr überall als selbstverständlich vorausgesetzt werden. In Zukunft müssten mehr ehrenamtliche MitarbeiterInnen mit anpacken. Auch Frömmigkeitsstile hätten sich gewandelt.
Dr. Friedrich rief dazu auf, sich diesem Wandel zu stellen, ohne freilich einen Kniefall vor dem Zeitgeist zu tun. „Auch in der Kirche darf nicht alles so bleiben, wie es ist.“ Schon die frühe Christenheit habe schmerzliche Wandlungsprozesse durchmachen müssen; vor allem ihr Heraustreten aus dem jüdischen Synagogenverband sei ein schwerer Schritt gewesen.
Wie lasse sich der Wandel in der Kirche heute gestalten? Seine Antwort: Durch die drei biblischen Ratschläge Geschwisterlichkeit – Integrationskraft – Versöhnungsbereitschaft. Letztlich aber sorge sich „der liebe Gott“ selbst um seine Kirche, deren Eckstein Christus und das Evangelium sei.
Mit einer Abendmahlsfeier ging der zeitlich und gestalterisch voluminöse Gottesdienst zu Ende. Auf dem grünen, weiten  Rund wurde nahtlos daran anschließend fürs leibliche und auch fürs seelische Wohlbefinden viel geboten und angeboten. Neben den obligatorischen fränkischen Bratwürsten präsentierte sich ein Markt der Möglichkeiten im Reitstall. Es gab einen Buchladen und selbstverständlich viele Aktionen für die Kinder wie Hüpfburg, Spielstraße und sogar einen eigenen Gottesdienst im Kinderkirchentagszelt.
Nachmittags lud der Landesbischof zu einer Talkrunde in den Park-Pavillon ein. Er vertiefte seine Forderung nach mehr Laienbewegung in der Kirche. Denn bis zum Jahr 2030 würden die Kirchensteuereinnahmen um 50 Prozent zurückgehen. Unter anderem wurde Dr. Friedrich auch nach dem Stand der Ökumene befragt: „Seit 450 Jahren sind wir auseinander; seit erst 45 Jahren geht’s erst langsam wieder zusammen.“ Eine Konfrontation mit der katholischen Kirche sei deshalb der falsche Weg. Trotzdem sollten Pfarrer z. B. das derzeit wieder aktuell gewordene Thema „Ablass“ mutig aufgreifen.
Ein Vortrag von Prälatin Gabriele Wulz / Ulm  behandelte noch einmal das Motto des Kirchentages, der mit einem Wort auf den Weg von Regionalbischof Völkel beschlossen wurde. Fazit: ein gelungenes Gemeinschaftserleben spiritueller und zugleich ganz praktisch-profaner Natur, das im Leben der Gemeinden unbedingt seine Fortsetzung finden sollte.

   
Dekan Bruckmann allzeit up to date; links neben ihm: Dekan Wehrwein/Lohr  Hatte diesmal nicht viel zu tun: "unser" Regionalbischof Helmut Völkel
   
  Schweinfurter mit geschenktem Weinglas: Ehepaar Maurischat       Trotz Sonnenbrille erkennbar: Gemeindeglieder aus Oberndorf
Befassen Sie sich bitte auch mit der neuen Quizfrage Nr. 11 !

*** *** *** *** *** ***

2.  Gegen traurige "Mitternachtsgesichter" beim Abendmahl

Studientag der Pfarrerinnen und Pfarrer unseres Dekanates

Schweinfurt, 09. Juni 2008. Über Biographie und Werkverzeichnis des in Kirchenkreisen nicht unumstrittenen Theologieprofessors Klaus-Peter Jörns informiert man sich am besten auf seiner eigenen Webseite: http://www.klaus-peter-joerns.de/ .
Pfarrer Jochen Wilde/Bad Kissingen, der Professor Jörns eigens für den Studientag des Pfarrkapitels des Dekanates Schweinfurt gewinnen konnte und die Veranstaltung im Martin-Luther-Haus moderierte, charakterisierte ihn eingangs mit drei Aussagen:
- Er sei ein Zwei-Patente-Inhaber (z. B. Erfinder einer optischen Überwachungseinrichtung für Fahrzeuge).
- Einerseits werde sein Buch „Notwendige Abschiede“ als ein Höhepunkt theologischen Fortschrittes bewertet.
- Andererseits habe er heftige Kritiker, die ihm vorwerfen, den Boden der lutherischen Bekenntnisschriften längst verlassen und das Sola-Scriptura-Prinzip („allein die Hl. Schrift“) aufgelöst zu haben.

In einem ersten Vortrag benannte Prof. Jörns drei Grundprobleme, die ihn seit längerem bewegen:
1. die Stellung des Christentums im Kreise einer Vielzahl von Religionen: Betreiben wir Theologen nur innerbiblische Hermeneutik, indem wir Gottes Offenbarung auf das, was in der Bibel steht, beschränken? Ist also Theologie nur eine sich selbst reproduzierende Wissenschaft? Jörns wandte sich gegen jedweden Ethnozentrismus und gegen die Erwählungstheologie, als gehöre Gott nur den Juden und Christen: „Gott ist doch jemand, der kultur- und religionsübergreifend ist!“ Gottes Offenbarung sei als ein fortlaufender Prozess bis auf den heutigen Tag zu verstehen.
2. die Verbindung von Gott und heiliger Gewalt. Jörns kritisierte die Haltung gegenüber Tieren im Rahmen des jüdischen Opferkultes, wo sie als Stellvertreter der Menschen vor Gott getötet wurden. Darum beinhalte auch die christliche Sühnopfertheologie Gewalt.
3. unsere geteilte Lebenswirklichkeit: Wir unterscheiden eine Welt, die mit Gott zu tun hat, von unserer Welt des Verstandes und der Naturwissenschaften. Bedeutet aber  Inkarnation („Fleischwerdung“) nicht, dass Gott mit uns zusammen in einer Wirklichkeit ist?

 

Professor Dr. Klaus-Peter Jörns traf auf ein aufmerksames theologisches Auditorium.

Sie schrieben eifrig mit wie zu besten Uni-Zeiten.

Moderator Pfr. Wilde (u. l.) behielt einen kühlen Kopf.

   

Am Nachmittag dann ein zweiter und dritter Vortrag über das Leben Jesu und das rechte Abendmahlsverständnis:
Jörns kritisch zum Jesus-Buch des Papstes: „Wer darf die Deutungshoheit über das Leben Jesu beanspruchen? Wer sagt verbindlich, wer Jesus und wie sein Verhältnis zu Gott ist?“
Das Abendmahl in unserer heutigen Form sei nicht nur eine Erinnerung an das Opfer Jesu, sondern auch dessen symbolischer Vollzug. Doch Jesus habe unsere biblisch-anthropologische Sicht, dass menschliche Blutschuld nur durch Blut(vergießen) gesühnt und durch das stellvertretende Sterben Jesu ein Lösegeld bezahlt werden müsse, nicht geteilt. Das Deutewort zum Wein(kelch) als Jesu Blut, „für euch vergossen zur Vergebung der Sünden“, sei erst im Hellenismus hinzugekommen, um den Opfercharakter dieses Rituals zu sichern.
Deshalb Prof. Jörns Forderung: Alle Opferbezüge beim Abendmahl sollten verschwinden und damit auch die ernsten „Mitternachtsgesichter“ bei dessen Feier. Gerade das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeige, dass Gott keine Entsühnung durch Opfer und Kult verlange, sondern dass seine Vergebung und Liebe bedingungslos sei: „Darum gehört Vergebung zum Standard der Christen!“
Ein entsprechender Entwurf einer „opferfreien Gedächtnismahlfeier“ ohne Kelchwort wurde am Ende des theologisch tief gehenden, doch kontrovers bleibenden Weiterbildungstreffens diskutiert. Ob sich diese „Jörns-Liturgie“ in den Kirchen durchsetzen wird, steht freilich zu bezweifeln.

*** *** *** *** ***

3.  Schweinfurter Spieletage von 28.04. - 04.05.2008

   
                   Full house, wenn's etwas zum Spielen gibt                   Weiter Raum draußen auf dem Martin-Luther-Platz

Dieses Jahr begannen wir - die evangelische Jugend - wieder einmal an einem Montag (28.04.2008) und das Haus füllte sich jede Stunde mit Schulklassen. Die Spieleerklärer brachten geduldig und voller Enthusiasmus den Schulkindern die verschiedensten Spiele bei. Bei den Grundschulklassen kamen Spiele wie „Lotti Karotti“ und „Kiki Ricky“ sehr gut an. Aber auch „Flinke Feger“, „Diamant“, „Dicke Luft in der Gruft“, „Hart an der Grenze“, „Verflixxt“, „Toledo“ und der Klassiker „Die Siedler von Catan“ wurden häufig und gerne gespielt. Während „Flinke Feger“ mit seiner schönen Aufmachung und der netten Spielidee reizte, war „Beppo“ unter den Jüngeren der Renner. Das schöne Großspiel lud zum Ausprobieren ein und fand viele Freunde.
Am ersten Tag konnten die Piraten der spanischen Meere unter fachkundiger Anleitung erprobt werden. Der Dienstag stand unter dem Zeichen von „Magic“ und es fand auch wieder ein Turnier statt. Interessierten an Rollenspielen standen ebenfalls fachkundige Erklärer zur Seite.

Am Mittwoch wurde um 15 Uhr eine Spielpartnerbörse angeboten und um 19 Uhr dann das Einfach-Genial-Turnier im Rahmen der Einfach-Genial-Turnierserie 2008.
Die Nacht war sehr lang bzw. sehr kurz. Der Feiertag, Donnerstag der 1. Mai, begann mit dem Catan-Bus, der soeben aus seinem Winterschlaf erwacht war und mit seinem unermüdlichen Fahrer und Spieler Volker Schäfer heiß ersehnt in Schweinfurt ankam. Hatten wir die ganzen Tage über wechselhaftes Wetter, so war der Feiertag ausgesprochen schön. Das merkten wir an den Besuchern, denn viele nutzten den Feiertag zu einem Ausflug und so füllte sich das Haus erst zum Abend hin, als der Spieletreff die Neuheiten der letzten Spielemessen vorstellte. Unser Zooloretto-Turnier hatte deshalb leider nicht den Besucherandrang, den es verdient gehabt hätte.
Am Freitagvormittag besuchte uns dann wieder der Kindergarten der Auferstehungskirche Schweinfurt mit seinen Vorschulkindern. Es war faszinierend zu beobachten, mit welchem Interesse und welcher für das Alter eigentlich ungewöhnlicher Disziplin die Kinder sich die Spiele erklären ließen und mit Begeisterung aufnahmen. Mit Volker durften sie dann den Catan-Bus inspizieren, der werbewirksam am Marktplatz geparkt war. Für die aufgeregten Kinder ließ der Catan-Fahrer dann auch schon mal den Motor dröhnen. Doch kaum waren die Kinder wieder auf dem Weg zurück in ihren Kindergarten, kam schon die nächste Kindergruppe an.
Um 19 Uhr fand dann das traditionelle „Siedler von Catan“-Turnier statt und auch diese Nacht war… kurz.
Jedoch am Samstag ab 10 Uhr war das Haus wieder offen und viele Kids kamen, um für das Kinderkicker-Turnier zu üben. Dieses fand dann um 16 Uhr unter der souveränen Leitung von Markus statt. Diese wilden Fußballkerle waren kaum zu bändigen und der Andrang war groß.
Um 19 Uhr wurde dann eine Tikal-Runde eingeläutet, die auch begeisterte Spieler in ihren Bann schlug. Eine späte Rollenspielrunde rundete das Angebot ab. Vielseitigkeit war geboten. Das Mitternachtskicker-Turnier hatte, trotz der späten Zeit, regen Zuspruch.
Das letzte Turnier in unserer Turnierreihe fand statt: „Beppo der Bock“!
Begeisterte Spieler und eine hohe Teilnehmerzahl machten deutlich, dass einfache Spiele mit Effekt die wirkungsvollsten sind. Hut ab, Beppo! Ab 17 Uhr wurde am Sonntag dann wieder aufgeräumt, eine arbeitsreiche und nervenaufreibende Woche mit wenig Schlaf ging für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter zu Ende.


Was zu sagen bleibt?

Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die es möglich gemacht haben. Bei unserer Besucherverlosung fand ich es besonders rührend, Folgendes zu lesen: "Am besten gefallen hat mir die familiäre Atmosphäre, die netten Spieleerklärer."

Eigentlich muss man dem nicht mehr viel hinzufügen. Ich tue es doch! Es ist ein schönes Gefühl, jedes Jahr mit Euch zu arbeiten und auf die Frage "Warum macht Ihr das, warum tut Ihr Euch den Stress an?" antworten zu können: "Weil wir es gerne tun, weil es Spaß macht, weil es etwas Gutes ist, an das wir glauben, weil wir es für die Kinder tun".
Die Tombola war auch dieses Jahr wieder der Renner! Ein großes Kompliment, das wir gerne an unsere Sponsoren weitergeben, war dieses: "Das ist die beste Tombola mit den tollsten Preisen, die ich je gesehen habe!" Neben Kinogutscheinen, Ermäßigungskarten, Eintrittskarten, Sachpreisen aller Art waren auch Spiele zu gewinnen. Und vor allem: Es gab keine Nieten!

Wir danken hier an dieser Stelle allen Sponsoren, die uns auch dieses Jahr wieder Tombola-Preise gestiftet haben, damit wir unser karges Budget auf diese Art etwas aufbessern konnten. Wir sind sehr froh, dass wir aufgrund unserer Sponsoren, vor allem der vielen Spieleverlage und der Firmen, die unsere Tombola aufwerteten, weiterhin ein so rundum gelungenes Angebot für Kinder und Familien ohne Eintritt bieten können.     Marion Kiesel  (Fotos: Evang. Jugend)

               

   
                                           Noch lachen sie ...                            Noch ein einsturzgefährdeter Turm?

*** *** *** *** ***

4.  „Monotonie ist nicht unser Problem“

Wenn Pfarrerinnen und Pfarrer in Familie machen

Schweinfurt, 5.-7. Mai 2008. Es verwundert, dass es in unserem Dekanat Schweinfurt überhaupt Vakanzen gibt. Denn Dekan Bruckmann lässt sich für unsere Geistlichen immer wieder etwas Neues einfallen.
Dazu zählt der jährliche Familienkonvent im "Haus der Begegnung" am Ellertshäuser See. Samt Kind und Kegel dürfen sie drei Tage lang die Dienstwohnung und das Büro daheim liegen lassen und ganz offiziell, mit Vollpension, noch dazu sozusagen auf Kosten des Hauses in landschaftlich reizvoller Lage urlauben, spielen, meditieren und/oder sich kreativ betätigen. Und dies gleich am Anfang des Wonnemonats Mai! Einige Kinder haben dafür sogar schulfrei bekommen. Welcher Kollege, welche Kollegin sagt da schon: „Nein! Keine Lust auf ‚in Familie’!“ Schließlich müssen die wenigen zu Hause Gebliebenen die anderen dienstlich vertreten. Das ist keine echte Alternative.
„Nein, Urlaub darf man dies nicht nennen“, höre ich den Chef mich korrigieren. „Schließlich haben wir ein wichtiges Thema zu bearbeiten.“ Es lautete: „Einer trage des anderen Last“. Der klassische Trauspruch betraf jedoch im Rahmen dieses Konventes die Auswirkungen des Pfarrerberufes auf das Familienleben.
Als kompetenter Referent und Impulsgeber erwies sich Pfarrer Harald Richter/Kur- und Klinikseelsorger sowie Supervisor in Bad Neustadt/S. „Und wos is mid die Brodwürschd?“ lautete sein zum fränkischen Kolorit am Ellertshäuser See passender Einstieg. Dazu zeigte er eine kabarettistisch nachgestellte Kirchenvorstandssitzung, bei der die eigentlich völlig nebensächlichen Bratwürste wichtiger als gemeindliche und geistliche Fragen waren. Das volle Rund lachte, obwohl es wusste: „Das ist oft die eigene bittere Realität. Such is my life.“
Sodann benannte Pfr. Richter die Spannungsfelder und Belastungen im Pfarrberuf: Hohe Erwartungen werden in die Geistlichen gesetzt, was Verfügbarkeit und Präsenz anbelangt. Und auch die Selbsterwartungen sind immens: Dürfen sich Pfarrer überhaupt einen Feierabend gönnen? Sodann steht ihr Privatleben und Lebenswandel im Fokus der Gemeinde. Denn sie sind öffentliche Personen. Ja, die Nähe von Arbeits- und Lebenswelt kann ganz schön nervig sein.
Andererseits setzt dieser Beruf aber riesige Ressourcen und Kraftquellen frei: In welcher anderen Branche gibt es denn noch eine so hohe Arbeitsplatzsicherheit, Flexibilität und Gestaltungsfreiheit? In welcher sonstigen Sparte lassen sich so vielfältige Rollen „spielen“ wie die des Seelsorgers, Managers, Lehrers, Referenten, Hausmeisters und und und? Pfr. Richter: „Monotonie ist nicht unser Problem.“ Oder wo ist eine genauso hohe Identifikation mit der Arbeit möglich?
Am Ende fühlten sich die Kolleginnen und Kollegen wieder einmal bestätigt: Jawohl, sie üben tatsächlich den schönsten Beruf der Welt aus. Total relaxed gingen sie zum Abendessen. Der Protokollant bedauert es ungemein, dass er nicht die am anderen Tag behandelte Thematik von Kollegialität und Konkurrenz der PfarrerInnen untereinander, zu der er manch traurige Miszelle hätte beisteuern können, miterleben durfte. Er musste leider seiner Schuldienstpflicht nachkommen.

   
               Arbeit in Kleingruppen im Grünen macht doppelt Spß        Hatten gut lachen: Pfr.in Müller, Pfr. Wilde u. Pfr. Vaupel
   
Kontroverse am Rande? Referent Pfr. Richter mit stellvertretendem Dekan Neunhoeffer   Geistliches kam nicht zu kurz: Andachtsraum im Haus der Begegnung

*** *** ***
 

5. Abschied ist immer auch ein Neubeginn

Pfarrer Carsten Friedel in Erlöserkirche verabschiedet

(Text und Foto: Peter Klopf)

Bad Kissingen, 20.04.2008 (klk). Mit einem feierlichen und stimmungsvollen Gottesdienst verabschiedete die evangelische Kirchengemeinde Bad Kissingen Herrn Pfarrer zur Anstellung Carsten Friedel, der fast drei Jahre die 4. Pfarrstelle innehatte. Gleichzeitig nahm man auch Abschied von seiner Ehefrau Nicole. Pfarrer Friedel verlässt den Dekanatsbezirk Schweinfurt und wechselt in den Dekanatsbezirk Lohr. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Großen Flötenkreis der Erlöserkirche unter der Leitung von Christa-Maria Reinhardt und Kantor Jörg Wöltche. Zum Gottesdienst waren neben Dekan Oliver Bruckmann, Pfarramtsführer Jochen Wilde, Pfarrer Wolfgang Ott, Pfarrer Markus Vaupel und Diakon Johannes Hofmann auch Pfarrerin Christhild Grafe als stellvertretende Seniorin des Pfarrkapitels im Dekanatsbezirk Schweinfurt gekommen.
Dekan Bruckmann erinnerte bei der Verabschiedung an einen Spruch des Propheten Jesaja, den Pfarrer Friedel im Gemeindebrief zitiert hatte: „Verlasst euch auf den Herrn immerdar, denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich.“ Weiter sagte er: „Gut, dass wir festen Boden unter den Füßen haben. Pfarrer Friedel hat festen Boden unter den Füßen, das hat ihm der Landeskirchenrat bestätigt, indem er ihn mit der Seelsorge der evangelischen Kirchengemeinde Geroda beauftragt hat. Wir brauchen festen Boden in der Gewissheit, dass Gott der Fels ist, der uns trägt. Wir brauchen festen Boden für das, was wir als Pfarrer tun, denn die Botschaft, die wir verkündigen, muss nicht nur gepredigt und gesagt werden, sie muss auch sichtbar werden.“ Die letzten drei Jahre in Bad Kissingen seien eine wichtige Vorbereitung auf die erste Pfarrstelle gewesen, so der Dekan.
Anschießend entpflichtete Dekan Bruckmann Pfr. Friedel von allen Pflichten eines Pfarrers in der Kirchengemeinde Bad Kissingen. Zum Abschluss segnete er ihn und seine Frau Nicole und wünschte beiden Gottes Segen für ihre Arbeit in der Kirchengemeinde Geroda. Im Anschluss an den Gottesdienst, durch den Pfarrer Friedel selbst führte, konnte sich die Gemeinde noch persönlich von ihm und seiner Gattin verabschieden.

  Dekan Oliver Bruckmann (links) verabschiedete Pfarrer Carsten Friedel und seine Ehefrau Nicole und erbat Gottes Segen für ihre zukünftige Arbeit im neuen Wirkungsbereich, der evangelischen Kirchengemeinde Geroda im Dekanatsbezirk Lohr.

*** *** *** *** ***

6. Jahresempfang bei Dekan Bruckmann privat

Eigentlich dürfte es im Dekanat Schweinfurt keine Vakanzen geben. Denn was beim jährlichen "Treffen im Pfarrhaus" kredenzt wird, lockt Gäste an und lädt ein zu längerem Verweilen. Die Arbeit im Pfarramt gerät dabei zur Nebensache. Jedenfalls brannte in fast allen Pfarrhäusern des Dekanates am Abend des 10. April 2008 garantiert kein Licht. Denn die Kolleginnen und Kollegen waren schwarenweise gekommen und fanden im geräumigen Domizil der Dekansfamilie ihre ganz persönlichen Nischen. Sehen und gesehen werden war offenbar die Devise. Interessante Salatkreationen machten die Runde. Eingefleischte blieben lieber beim Leberkäs, den Frau Pfarrerin Bruckmann liebevoll in die Backröhre geschoben hatte. Selbstverständlich wurde auch an Getränken nicht gegeizt. Die Gespräche drehten sich um Gott und die Welt. Für theologische Fachsimpeleien gibt es andere Gelegenheiten, auch für dienstliche Belange. Das Wissen um die Absenz der Personalakte ließ im Laufe der Nacht sogar ausgelassene Stimmung aufkommen. Noch draußen auf dem Martin-Luther-Platz beim Auseinandergehen hörte man zufriedene Stimmen: "Tolles Beisammensein. Aber warum nur einmal im Jahr?" Bilanz des Abends: Das Betriebsklima im Pfarrkapitel dürfte zumindest in den kommenden Wochen ein gehobenes bleiben.

Hier einige freigegebene Fotos:

   
20.10 Uhr: Pseudodienstliche Plaudereien: Dekan Bruckmann, Pfr. von Rotenhan, DW-Chef Keßler-Rosa, Pfr. Vaupel, Schulpfr. Petersen, MAV-Vorsitzende Frau Petersen 
   
20.45 Uhr: Correctness bei Tisch: Frau Wilde, Pfr. Neunhoeffer u. Frau;  Pfr. Kuschel mit Frau; Senior Pfr. Dr. Weich
   
21.50 Uhr: Rückzug ins Chambre séparée: Pfr. Kern u. die Pfarrerinnen Müller, Rosa und Grafe; Frau Raßdörfer, Pfr. Ott u. Juan Osario (-Grafe) 
   
Ab 22.00 Uhr: Überbordende Stimmung: Pfarrerehepaar Peiser; Frau  Neunhoeffer; Ehepaar Pfr. Roßteuscher; die Pfr. Ott, Krauß u. Wilde 
 

Late Night: Der Ofen ist aus.

Noch einmal Dekan und DW-Vorstand Keßler-Rosa

  *** *** *** ***

7. „Gesund oder krank – von Gott geliebt“

Ökumenischer Gottesdienst in St. Johannis

Schweinfurt, 9. April 2008. Die „Woche für das Leben“, eine Initiative der römisch-katholischen und evangelisch-lutherischen Kirche in Deutschland, fand in diesem Jahr vom 05. bis 12. April statt. Sie stand unter dem Motto „Gesundheit – höchstes Gut“.
Der zentrale Gottesdienst im Dekanat Schweinfurt mit Vertretern beider Konfessionen wurde am Mittwoch, 9. April,  in der St. Johanniskirche veranstaltet. Gesunde und Kranke aus der gesamten Region, Patienten der Pflegedienste von Caritas und Diakonie sowie Bewohner von Altenheimen waren zu dieser Veranstaltung gekommen beziehungsweise vom Johanniter- und Malteser-Fahrdienst gebracht worden.
Holger Korb, Leiter des Caritas-Alten- und Pflegeheimes Maria Frieden, betonte in seiner Begrüßung der rund 100 Gottesdienstbesucher, dass Altwerden, Krankheit, Leiden und Sterben zum Leben dazugehören. Niemand könne immer gesund sein und bleiben. Er sprach sich gegen den herrschenden Gesundheitswahn und gegen den Fitness- wie Wellness-Trend aus. Kranke und Behinderte dürften gesellschaftlich nicht ausgegrenzt werden.
Pfarrer Martin Schewe von der evangelischen Christuskirche predigte über den 23. Psalm. Schon dieses uralte Gebet verschweige das „finstere Tal“ nicht. Wenn Gott „mein Hirte“ sei, könne es letztlich egal sein, ob es einem gut oder schlecht gehe. Abschließend wünschte Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt, allen, dass sie aus dem Bild vom guten Hirten ein wenig Kraft auf dem Weg nach Hause schöpfen mögen. Jede und jeder Einzelne wurde am Ausgang durch den evangelischen Dekan Oliver Bruckmann und Pfarrer Paul Hilbert von der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul unter Handauflegung gesegnet.


   

Sie bildeten eine große Gemeinschaft:

Gesunde und Behinderte

Oben (l.) die Ausführenden:

Pfr. Schewe, Pfr. Hilbert, Dekan Bruckmann, Herr Korb u. Pfr. Keßler-Rosa

 

 

*** *** *** *** ***

8. The winner is …: KonfiCup 2008

Sonntag, 6. April 2008. Erfolgreich hat die Evangelische Jugend Bad Kissingen den KonfiCup für die Dekanatsjugend durchgeführt.
Von acht zunächst angemeldeten Mannschaften kamen sechs: Auferstehungskirche-SW, Gochsheim, Massbach, Poppenlauer, Schonungen und Bad Kissingen.
Nach 3 ½ Stunden stand fest: Der neue Dekanatsmeister ist auch der vom Vorjahr: Bad Kissingen.
In einer durchgehend überzeugenden Leistung präsentierte sich diese Mannschaft – mit sechs Jungs und drei Mädchen – hervorragend. Diese Mannschaft hat das Zeug dazu, sich auch bayernweit sehr weit nach vorne zu spielen.
Einen sehr guten zweiten Platz belegte die stark aufspielende Mannschaft aus Schonungen – Hut ab! Im Finale gegen Bad Kissingen konnte Schonungen sechs Mal ein Tor gegen Bad Kissingen erzielen. Dennoch war das Endergebnis von 10:6 eine klare Sache für Bad Kissingen. Es war ein faires Turnier; zu Beginn gab es eine Andacht. Die Turnierleitung und weitere Mitwirkende haben einen prima Job gemacht. Es waren zahlreiche Besucher und Fans da, sogar zwei Pfarrer (Pfr. Kuschel für die Dekanatsjugend und Pfr. Dr. Weich) sowie einige Eltern, die den Fahrdienst übernommen hatten.
Text u. Fotos: Diakon Johannes Hofmann/Bad Kissingen

   
 

Links oben: Siegerehrung

Oben: Auf geht's zum Endspiel

Links: Gochsheim mit dem Rücken zur Wand?

*** *** *** *** ***

 9. „Du gehst zwar, aber du verschwindest nicht“
Dienstältester Pfarrer des Dekanates verabschiedet

Obbach, 24.03.08. Es war ein langer Abschiedsnachmittag und -abend, zuweilen heiter, öfter aber tränenreich und voller Melancholie. Für Pfr. Brändlein selbst begann der Abschied schon ein halbes Jahr früher – mit seiner Bewerbung auf die neue Stelle Burgbernheim im Dekanat Bad Windsheim. Immerhin konnte er zufrieden auf zwanzigeinhalb Jahre in Obbach zurückblicken. Dorthin war er am 1. August 1987, unmittelbar nach seinem Vikariat, zunächst zur Vertretung der vakanten Stelle gekommen. Inzwischen ist er der dienstälteste Pfarrer im Dekanat Schweinfurt geworden, zudem Mitglied der Dekanatssynode, des Dekanatsausschusses und 12 Jahre lang Senior, also der Vertrauensmann des Pfarrkapitels. Darüber hinaus machte er sich nicht nur als Prediger und Seelsorger, sondern auch als Sänger und Dichter einen Namen. So dürfte Pfr. Brändlein auf dieser Stelle das größte Stück seines beruflichen Weges verbracht haben. Sein Wirken würdigte Dekan Bruckmann unter Anspielung auf ein Paulus-Wort (1. Kor 15,58): "Seine Arbeit ist ganz bestimmt nicht vergeblich gewesen in dem Herrn." (die gesamte Ansprache des Dekans: hier)
In einem beeindruckenden Abschiedsgottesdienst am Ostermontag im vollbesetzten Kirchenrund bewies Pfr. Brändlein noch einmal sein ganzes Können: als begnadeter Liturgiker und Komponist. Begleitet von „seinem“ Ensemble „jericho.project“ sang er die Eigenvertonung des Bonhoeffer-Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will …“
Seiner Predigt legte er die Jahreslosung 2008, das Jesuswort „Ich lebe – und ihr sollt auch leben“, zugrunde: Damit habe uns Jesus eine kühne Hoffnung auf eine ganz andere Lebensqualität aus der Fülle Gottes und Anteil an seinem österlichen Leben geschenkt. Brändleins abschließender Kanzelappell: Weil Gott uns wertschätze, hänge auch die Zukunft der Kirche von gegenseitiger Wertschätzung ab. Alle mögen darum an einer Kultur der Wertschätzung in unserer Gesellschaft mitwirken.

           
Feierliche Entpflichtung vom Pfarrdienst in Obbach Nach dem letzten Segen: ein nachdenklicher Pfarrer


Die Laudationen begannen mit den Kindergartenkindern und dem ökumenischen Kinderchor „Allegretto Kids“, setzten sich fort mit den Jugendlichen der Gemeinde und den Nachbarpfarrern Duft/Euerbach und Kern/Niederwerrn sowie den katholischen Amtskollegen. Dazu kamen Würdigungen seitens der stellvertretenden Seniorin Pfarrerin Grafe und der neuen Landessynodalin Frau Käser. Und natürlich durften die politische(n) Gemeinde(n) und die Patronatsfamilie Schäfer nicht fehlen, die ebenfalls ihren „tief empfundenen Dank“ für die geleistete Arbeit des Pfarrers aussprachen. Dabei wiederholten sich Charakterisierungen wie „empathisch-verständnisvoll“, „das Herz am rechten Fleck“ oder „erfrischender Humor“.
Immer wieder wurde auch Pfr. Brändleins Frau Charlotte wegen ihres Engagements für die Gemeinde gewürdigt. Ohne ihre Mithilfe hätte er garantiert nicht so viel Einsatz zeigen können. Doch auch den zum Teil noch schulpflichtigen Kindern Anne, Hannes und Friederike war es zu verdanken, dass die Pfarrfamilie so lange in Obbach blieb.
Wie geht’s nun dort weiter? Pfr. Duft aus Euerbach hat die Vakanzvertretung übernommen. Natürlich hoffen alle Gemeindeglieder, dass die verwaiste Pfarrstelle noch in diesem Jahr wieder besetzt wird. Freilich hat Pfr Brändlein jedem Nachfolger bzw. jeder Nachfolgerin markante Fußspuren und ganz persönliche fingerprints hinterlassen … Und seine weitere Mitarbeit in so manchem Gremium, u. a. in der von ihm initiierten Kirchenstiftung, macht den Spruch, den ihm Jugendliche auf ein T-Shirt drucken ließen, voll verständlich: „Du gehst zwar, aber du verschwindest nicht.“


   
Pfarrerin Grafe überreicht Ehepaar Brändlein eine Tafel mit allen 38 Pfarrer/innen des Dekanates als "Osterküken"  Verleihung der Ehrennadel der Gemeinde Euerbach durch Bürgermeister Arnold
 

Sie war neben ihrem Mann die gute Seele von Obbach:

Charlotte Brändlein

*** *** *** *** ***

 

10. Die Evangelische Jugend trinkt fair gehandelten Kaffee


Schweinfurt. Die Evangelische Jugend im Dekanat Schweinfurt schenkt bei ihren Aktionen, Veranstaltungen und Freizeiten in Zukunft nur noch fair gehandelten Kaffee aus. Das beschloss der Dekanatsjugendkonvent, das „Parlament“ der Jugendlichen im Dekanat, bei seiner Frühjahrstagung vom 22.-24.2. 08 in Schonungen. Die jugendlichen Delegierten aus vielen Gemeinden des Dekanats beschäftigten sich an diesem Wochenende mit dem Thema Armut. Unter dem Titel „Eine Welt ohne Armut? Wie geil wär’ das denn?“ erfuhren die Jugendlichen von den Lebensbedingungen armer Menschen in Schweinfurt ebenso wie in der „Dritten Welt“ und machten sich Gedanken darüber, wie die Armut überwunden werden kann.
Ein Schritt in diese Richtung ist nun die Beteiligung an der Aktion „1000 Gemeinden trinken fair“. Mit dieser Initiative will die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ bis Ende 2008 eintausend Gemeinden und andere kirchliche Institutionen dazu bewegen, bei ihren Veranstaltungen fair gehandelten Kaffee auszuschenken und damit den Grundstein für menschenwürdigere Lebensbedingungen in den Erzeugerländern zu legen.
Was zunächst wie ein Tropfen auf den heißen Stein anmutet, ist ein wichtiger Baustein in der Arbeit für eine gerechtere Welt: Kaffee ist einer der wichtigsten Export-Rohstoffe der so genannten „Dritten Welt“. Durch höhere Preise für die Erzeuger und direktere Vermarktung ermöglicht der fair gehandelte Kaffee angemessene Löhne für die Menschen; auch soziale Projekte, die dem ganzen Dorf zu Gute kommen, werden durch den Mehrerlös finanziert: Gelder aus dem Fairen Handel werden verwendet für Bildungs- und Sozialprogramme, Maßnahmen zur Frauenförderung, Qualitätsverbesserungen in der Produktion, die Umstellung auf den organischen Anbau und Kleinkreditprogramme.
Fair gehandelter Kaffee ist in vielen Ländern Europas am „Fair Trade“-Siegel der Organisation Transfair zu erkennen. Er ist mittlerweile auch in vielen Supermärkten erhältlich. Auch der Kaffee der Euerbacher Rösterei Wehner, die eng mit der evangelischen Kirchengemeinde zusammenarbeitet, ist nach eigenen Angaben aus fair gehandelten Bohnen hergestellt.      Pfr. Heiko Kuschel

Mehr Informationen über die Aktion „1000 Gemeinden trinken fair“ gibt es unter www.brotfuerdiewelt.de/gemeinde-aktiv  

           

 

*** *** *** *** *** *** *** ***

11.  Dass wir Gottes Mitstreiterinnen sind auf Erden!

90 Jahre Frauenwahlrecht

 

 

Schweinfurt, 2. März 2008. Ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Salvatorkirche Schweinfurt widmete sich der Entwicklung des Frauenwahlrechtes in Europa, besonders in Deutschland. Vorbereitet wurde diese Gemeinschaftsveranstaltung im Rahmen der 16. Schweinfurter Frauenwochen vom Sozialdienst Kath. Frauen, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda) und von den Dekanatsbeauftragten im Ev.-luth. Dekanat Schweinfurt.
Zunächst zeichnete Frau Evi Pohl, kda-Sozialsekretärin, die „lange Geschichte“, in der Frauen gleiches Wahlrecht wie Männer erstritten, nach: Die erste „moderne“ Kämpferin für das Frauenwahlrecht war Olympe de Gouges, die während der französischen Revolution die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ verfasste und dafür später geköpft wurde. 1904 gründete sich in Berlin der Weltbund für das Frauenstimmrecht. Der erste sozialistische Frauenkongress wurde 1907 in Stuttgart unter Leitung von Clara Zetkin veranstaltet.
In Deutschland erlangten Frauen am 12. November 1918, also vor 90 Jahren, im Zuge der Novemberrevolution das aktive und passive Wahlrecht. Mit der Wahl der Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 konnten Frauen in Deutschland erstmals auf nationaler Ebene ihr Wahlrecht nutzen. Inzwischen beträgt der Frauenanteil im Parlament 35 Prozent. Seit 2006 steht eine Kanzlerin an der Spitze der Bundesrepublik.
Sodann wurden in einer Meditation Erinnerungslichter für berühmte Frauen angezündet, etwa für die im Alten Testament einzige namentlich erwähnte Prophetin Hulda oder für die Klostergründerin Teresa von Ávila, schließlich insgesamt für die Gemeinschaft von Männern und Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft. „Gib uns Mut in unserer Zeit“, - so jeweils die Bitte der respondierenden Gemeinde.
Die katholische Gemeindereferentin Ida Ziegler predigte über die beiden Bibellesungen: über die Hoffnung des 85. Psalms, „dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen“, und über das Jesus-Gleichnis von der bittenden Witwe, die ihr Recht vor einem ungerechten Richter durchsetzt (Lk 18). Sie solle uns in ihrem Mut, in ihrer Hartnäckigkeit und Ausdauer Vorbild sein. Zieglers hoffnungsvoller Schlussappell: Es darf keine Frauenhäuser mehr geben! Es müssen gerechte Löhne gezahlt werden! Erwerbs- und Hausarbeit sind gerecht zu verteilen!
Selbstverständlich wurden auch das Glaubensbekenntnis und der Segen frauenbetont formuliert, etwa: „Ich glaube an Jesus, der Frauen zuhörte und sie liebte …“. „Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir stark sind in unserer schöpferischen Kraft, dass wir mutig sind in unserem Recht.“ Zum geselligen Kirchenkaffee im Anschluss an den Gottesdienst blieben viele der Teilnehmerinnen, aber auch einige Männer trauten sich.

 

Shakehands am Ausgang:

Die "Hausherrin" von St. Salvator,

Pfarrerin Dr. Tais Strelow,

und Gemeindereferentin Ida Ziegler


 *** *** *** *** *** *** *** ***

12. Im Zeichen der Ökumene

Schweinfurt. Ökumene wird in Schweinfurt groß geschrieben. Es ist schon eine bewährte Tradition, jedes neue Jahr mit einer gemeinsamen Konferenz aus Vertretern der neun katholischen und acht evangelischen Stadtgemeinden zu beginnen. Für dieses Jahr hatte am 21. Januar Dekan Bruckmann nach St. Johannis eingeladen.

Zunächst präsentierte jede Seite ihre aktuellen Vorhaben: Der katholische Dekan Stefan Mai berichtete über den Stand des Projektes „Stadtkirche“: Es werden vier Pfarreiengemeinschaften (Nord/Ost/West/Mitte) gebildet: „Mutter und Tochter gehen wieder zusammen.“ Bis 2009 wird das Dekanatszentrum (Schultesstr.) umgebaut: Aufgrund seiner exponierten Lage zwischen Altstadt, neuer Stadtgalerie und Bahnhof Schweinfurt-Mitte soll es die zentrale Anlaufstelle für Katholiken und ein Haus der Begegnung für verschiedene Generationen, ausgestattet u. a. mit Jugendkirche und einem Kirchencafé, werden.
Die Hl. Geist-Kirche direkt gegenüber wird offizielle Citykirche. Auch in ihr erfolgen zurzeit Umbauten: Ein Meditationsraum und eine Anbetungskapelle kommen hinzu. 

Dekan Oliver Bruckmann stellte die acht evangelischen Stadtgemeinden vor. Eine gemeinsame Pfarrei sei inzwischen gebildet worden: St. Johannis - St. Salvator. Auch das Projekt eines gemeinsamen Gemeindebriefes aller evangelischen Stadtgemeinden werde zügig vorangetrieben.
Aufgrund des neuen landeskirchlichen Stellenplanes drohe zwar keine Auflösung von Kirchengemeinden. Aber bei weniger Bevölkerung gebe es zwangsläufig weniger Pfarrstellen, vielleicht auch nur noch zwei statt der bislang drei Dekanatssprengel (Nord/Mitte/Süd). Jede Gemeinde müsse Schwerpunkte setzen. Gleichfalls werde sich die Gebäudeproblematik verschärfen. Denn die Landeskirche sei nicht mehr in der Lage, jeden Baufall mit Bedarfszuweisungen zu finanzieren.
Andererseits sei aber die Errichtung einer neuen Stelle „Citykirchenarbeit“ notwendig, - dies vor allem im Blick auf das evangelische Gemeindehaus in der Friedenstraße, für das aus wirtschaftlichen Gründen ein anderes Nutzungskonzept erstellt werden müsse, und bezüglich der evangelischen Präsenz in der neuen Stadtgalerie.

Schließlich wurden an gemeinsamen evangelisch-katholischen Vorhaben genannt: die ökumenische Zusammenarbeit in der Stadtgalerie, die jährlichen ökumenischen Bibeltage, das vom Gesprächsladen (Manggasse) initiierte ökumenische Projekt „Trauerpastoral“ mit Ausbildung von Trauerhelfern/Innen, eine Wallfahrt zum Kreuzberg/Rhön am 14. Juni 2008 und die Durchführung einer ökumenischen Nacht der offenen (Innenstadt-)Kirchen im Frühjahr 2009.
Und zu guter Letzt: Für die Geistlichen gibt es ab März 2008 einen monatlichen ökumenischen Stammtisch. Doch wann und in welchem Schweinfurter Lokal, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

 

Intensiver Gedankenaustausch auch bei Tisch:

Dekan Bruckmann (l.) und Robert Bundschuh / Leiter des Gesprächsladens (r.)


*** *** *** *** ***

13. Diakoniegespräch 2008 des Diakonischen Werkes SW

 

Hatten eingeladen:

Diakoniechef Keßler-Rosa (l.)

und

Verwaltungsrat Eckhardt

Schweinfurt, 28. Januar 2008. Zu einem abendlichen Diakoniegespräch wurde ins Pflegezentrum Maininsel geladen. Zunächst gab DW-Vorstand Pfr. Jochen Keßler-Rosa einen streiflichtartigen Rückblick auf 2007 und präsentierte Zahlen und Projekte.
Beachtenswerte Beispiele: Die Bahnhofsmission SW knüpfte 12.200 Kontakte. Die Suchtberatung, obwohl gerade hier die Hemmschwelle sehr hoch ist, hatte durchschnittlich 28 Kontakte pro Tag zu bewältigen. In den sieben Diakoniestationen kam es täglich zu 450 Kontakten. Sodann wird in Oerlenbach gerade ein nach neuen bewohnerfreundlichen und ökologischen Standards konzipiertes Seniorenhaus gebaut (wir berichteten: s. Archiv 2007).
Die Initiative „Tatendrang“ hat inzwischen 14 Altersberater, die vor allem den Besuchsdienst für ältere Menschen zu Hause organisieren, ausgebildet.
Verwaltungsrat Klaus Eckhardt kam mittels vier Impulsfragen mit den rund 40 Anwesenden ins Gespräch:
1. Wie ist die wirtschaftliche Entwicklung des Sektors „Soziales“ zu beurteilen? Können wir damit rechnen, dass er stärker bedacht wird? Stadtverwaltungsdirektor Jürgen Montag winkte ab: „Der finanzielle Kuchen wird bestimmt nicht größer werden.“ Pfr. Keßler-Rosa appellierte an den in Kürze neu gewählten Stadtrat, sich nicht nur mit der Erschließung weiterer Gewerbegebiete zu befassen, sondern gerade soziale Themen wie Kinderarmut (jedes fünfte Kind lebt hier unter der Armutsgrenze!), Integration von Menschen mit geistiger Behinderung oder Gewaltbereitschaft von Jugendlichen aufzugreifen.
2. Welche Dienste des DW Schweinfurt verdienen angesichts knapper werdender Mittel oberste Priorität? Das Plenum nannte: Schuldner-, Familien-, Suchtberatung, ambulante Krankenpflegedienste. Das DW müsse dabei stärker auf Synergieeffekte in der Region achten, sich folglich stärker spezialisieren und mit anderen sozialen Trägern vor Ort kooperieren: „Nicht jeder muss alles machen.“ Der Arbeitsmediziner Dr. Stephan Itze (BAD) forderte, mehr Augenmerk auf präventive Maßnahmen, nicht nur auf die therapeutischen Dienste zu legen.
3. Wie lassen sich die Angebote der Diakonie besser publik machen – und zwar „agressiv und progessiv“ (O-Ton Eckhardt)? Dekan und DW-Vorstandsmitglied Oliver Bruckmann plädierte dafür, dass Kirchengemeinden nicht nur per Schriftentisch darauf hinweisen sollten. Vielmehr müsse Diakonie stärker in Themenpredigten, in den gottesdienstlichen Abkündigungen oder in den Gebeten vorkommen. Diakonie sei ein „Kapital für die Kirche“, so wie andererseits auch Kirche Diakonie sein müsse.
4. Was können Sie persönlich für die Diakonie (über Werbung hinaus) ganz praktisch tun? Mit dieser letzten Frage erntete Herr Eckhardt eher verlegenes Schweigen. So schloss der Abend mit dem Appell, diese Frage „im Kopf und in den Herzen“ zu bewegen. Bleibt zu wünschen, dass im Sommer, wenn das 60. Jubiläum des DW Schweinfurt begangen wird, Patentantworten darauf vorliegen.


 

*** *** *** *** ***

14.  100 Jahre Weltgebetswoche - AcK: mit weltweitem Auftrag

Schweinfurt, 24. 01. 2008. „Betet ohne Unterlass“: Dieser Appell des Apostels Paulus (1. Thess.-brief 5,17) war das Motto der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen und wurde auch in einem ökumenischen Abendgottesdienst in der Christuskirche befolgt.
Veranstaltet wurde sie wie in jedem Jahr vom Ökumene-Team der drei Stadtgemeinden Christuskirche (evang.), Mariahilf (kath.) und St. Anton (kath.).
Leider hatte sich nur eine „handverlesene Schar“, wie Pfarrer Stefan Redelberger von der Gemeinde Mariahilf bekundete, eingefunden. Aber dadurch wurde im großen Kirchenschiff das Band der Einheit nur umso augenfälliger: etwa als alle beim Vaterunser einander die Hand reichten und eine Friedenskette bildeten, oder als jede und jeder eine Kerze, an einer der drei Osterkerzen angezündet, erhielt.
Die Weltgebetswoche oder „Gebetsoctav“ vom 18. bis 25. Januar wird, wie Pfarrer Redelberger in seiner Predigt betonte, inzwischen in über 70 Ländern begangen und vom Ökumenischen Rat der Kirchen sowie vom Einheitssekretariat des Vatikans getragen. Die Idee, konkret um Aufhebung der schmerzlichen Trennung der Kirchen zu beten, wurde vor genau 100 Jahren (1908) in Erweckungskreisen in den USA geboren. Dort beteiligte sich seit 1915 auch die evangelische Kirche. Sodann habe nicht zufällig Papst Johannes XXIII. gerade am 25. Januar 1959 das Zweite Vatikanische Konzil einberufen.
Pfr. Redelberger ging besonders auf die schmerzliche Trennung der Konfessionen beim Abendmahl bzw. der Eucharistiefeier ein. Er bedauerte, dass in den Kirchen der Leib Christi noch immer nicht als gemeinsamer Leib deutlich gemacht werde. Darum dürfe keinesfalls Ziel der Gebetswoche sein, in 100 Jahren das 200. Jubiläum zu feiern. Pfarrer Martin Schewe von der Christuskirche verlas am Ende der Gemeinschaftsfeierstunde eine ökumenische Neuverpflichtung seitens der evang., kath., altkath. und evang.-method. Kirche in Schweinfurt.
Nahtlos folgte ein Abend der Begegnung im Gemeindehaus, zu welchem so gut wie alle Gottesdienstbesucher blieben und sich persönlich vorstellten. Pfr. Schewe in seiner Funktion als Vorsitzender der AcK präsentierte die Aktiväten der „Arbeitsgemeinschaft christlichen Kirchen“, die in Schweinfurt dreieinhalb Jahre alt ist. Die bislang eher „nette Kuschelgruppe“ müsse öffentlichkeitswirksam werden und Außenwirkung erzielen. Stolz erläuterte Pfr. Schewe ein 2008-Kalendarium mit einer Vielzahl von ökumenischen Aktionen und Projekten und bat um dessen Ergänzung zwecks Vernetzung und Publizierung aller ökumenischen Veranstaltungen. Auch für den Ökumenischen Kirchentag 2010 wolle der AcK seine Logistik anbieten und u. a. Verbundfahrten nach München organisieren.
Schewes Schlusswort, fast so vollmächtig wie obiger Appell des Paulus: „Wir haben eine Botschaft für die Welt!“

   
Gelebte Ökumene: Pfr. Redelberger, Diakon Mager (St. Anton) und Pfr. Schewe Pfr. Schewe: Engagierte Präsentation der AcK; zur Linken: Pfr. i. R.  Woltmann, AcK-Vorsitzender bis 2007

Zur AcK-Seite: bitte klicken

*** *** *** *** *** *** ***

15. Pfarrer Christian von Rotenhan: Einführung in Schwebheim

Schwebheim, 20.01.2008: Sonntag Septuagesimae  - 70 Tage vor Ostern. Offenbar besitzt die Schwebheimer Gemeinde einen besonderen Draht nach oben. Oder hat der Dekan ein bisschen nachgeholfen? Denn die Neubesetzung des Pfarrvikariates erfolgte für viele recht schnell, ohne die übliche Mindestvakanzzeit von einem halben Jahr. Erst im Okt. 2007 wurde Frau Pfarrerin Rosa verabschiedet. Bereits im November hat der Kirchenvorstand über die Nachfolge Bescheid gewusst. Und nun, Mitte Januar, fand schon die Einführung statt.
Bemerkenswert auch, dass – wie sonst üblich – kein Pfarrer z. A. die halbe Stelle bekleidet, sondern „ein gestandener Pfarrer“, wie Dekan Bruckmann in seiner Ansprache betonte. Zudem teilt sich Pfr. von Rotenhan schon seit einigen Jahren mit seiner Frau eine Stelle an der St. Lukas-Kirche in Schweinfurt, kennt demnach unser Dekanat bestens, insbesondere als Dekanats(mit)beauftragter den Kindertagesstättenbereich. Auch wenn diese Stellenbesetzung - mit noch dazu einem Freiherrn! - zeitlich begrenzt sein dürfte, zumal das Hin- und Herpendeln zwischen zwei immerhin 10 Kilometer voneinander entfernten Gemeinden keine Dauerlösung sein kann, so waren doch die Freude der Großgemeinde mit immerhin 2550 Gliedern, verteilt über etliche Ortschaften, und die Dankbarkeit von Pfarramtsführer Bonawitz über die willkommene Entlastung spürbar.
Kirchen- und Posaunenchor verliehen dem festlichen Nachmittagsgottesdienst eine besondere Rahmung. Pfr. von Rotenhan wagte sich an die Auslegung eines schwierigen Textes aus dem Römerbrief des Paulus (Kap. 9, Verse 14-24) mit dem Zentralsatz: „Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig.“ Er fragte: „Hat Gott alles vorherbestimmt? Ist Gott ungerecht, z.B. beim tödlichen Unfall eines Jugendlichen oder wenn ein alter, gebrechlicher Mensch einfach nicht sterben kann?“ Doch dürften wir mit Gott nicht rechten wollen. Alles liege in seiner freien Gnade, in der wir leben. Darum sei es unnötige Spekulation, wer erlöst und wer verdammt werde. Sein Wille geschehe.
Beim anschließenden Empfang im Bibrasaal, dem Innenraum der alten Dorfkirche von 1576, sprachen unter anderem seitens der Politik Landrat Leitherer und Bürgermeister Fischer, seitens der Kirche der katholische Pfarrerkollege Clausen und Pfarrerin Peiser von der evang. Nachbargemeinde Sennfeld ermutigende Grußworte. Mögen sie dem neuen Pfarrer helfen, sich einzuleben und Wege der Zusammenarbeit in vielen Bereichen zu finden.

                                
       Feierliche Amtseinführung in der Gulbranssonkirche                                         Prediger Pfr. von Rotenhan
   
   Erleichterung über die "Verstärkung" bei Pfr. Bonawitz (r.)                    Begegnung beim Empfang: Dekan und Landrat

 

*** *** *** *** *** *** ***

16. Gespräch mit Pressevertretern

Schweinfurt, 7. Januar 2008. Ein Neujahrstreffen sollte es sein und ein "Hintergrundgespräch". So definierte Dekan Bruckmann den Treff mit Pressevertretern im Schweinfurter Brauhaus am Markt.

Gekommen waren dankenswerterweise der Chefredakteur des Schweinfurter Tagblattes, Herr Karl Heinz Körblein, und sein freier Mitarbeiter Herr Claus P. Gras sowie Herr Gerhard Lenz, seit 30 Jahren für epd-Würzburg/Unterfranken zuständig und mitverantwortlich für das Evang. Sonntagsblatt in Bayern. Das Dekanat Schweinfurt repräsentierten Dekan Oliver Bruckmann, stellvertretender Dekan Walter Neunhoeffer und der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit Pfr. Dr. Siegfried Bergler.

Wie es sich für interne Informationen gehört, sind sie nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Aber kein Geheimnisverrat ist die Auskunft, dass es u. a. um den landeskirchlichen Stellenplan 2010 und um seine konkrete Umsetzung im Dekanat ging, des Weiteren um den neu eingeführten innerkirchlichen Finanzausgleich (nach Gemeindegliederzahl und Gemeindefläche), um Immobilienbewirtschaftung (Pfarrhäusererhalt, die Zukunft des evang. Gemeindehauses in der Friedenstraße, Stand der Sanierung von Gut Deutschhof), um übergreifende Kooperationen von Gemeinden, darunter das Projekt des gemeinsamen Gemeindebriefes aller acht Stadtkirchen, um flexiblere Öffnungszeiten der evang. Kindertagesstätten, um kirchenmusikalische Vorhaben wie "Junge Stimmen" und die Chorreise nach Finnland - und last but not least um die Brasilienpartnerschaft und die für Aug. geplante Besuchsreise nach Rio.

Damit sind im Grunde alle Themen genannt, die in diesem Jahr unser Dekanat "bewegen" und worüber wir Sie auf unseren Internet-Seiten auf dem Laufenden halten werden. Die Presseleute wurden vorinformiert, um zur rechten Zeit korrekt berichten und den jeweiligen Hintergrund erfassen zu können. Wie gesagt: Es war ein "Hintergrundgespräch", englisch: "a off-the-record conversation". Deshalb gibt es darüber kein offizielles Protokoll.

 
Trotzdem notierten sie fleißig: G. Lenz, C. P. Gras und K. H. Körblein (v. l.) Interessiertes Lauschen auf die Ausführungen des Dekans: vom Chefredakteur (l.) und stellvertretendem Dekan (r.) flankiert